Planerische Herausforderungen
und Lösungen: Einsteinmauerwerk mit dem Ytong Thermobloc 08
Mit dem Ytong Thermobloc 08 kann ein hochwärmedämmendes Einstein-Mauerwerk erstellt werden.
Die Architekten Widmer / de Montmollin haben hierbei für ihr Projekt “Karl August” in Zürich zusammen mit Xella Porenbeton Schweiz spezielle konstruktive Sonderlösungen entwickelt.
Es gibt nur wenige Baumaterialien deren Eigenschaften auf der Ebene der Fassade der vollständigen Funktion des Tragwerkes und einer dämmenden Gebäudehülle genügen.
Stéphane de Montmollin, Büro Widmer / de Montmollin Architekten ETH SIA BSA, Biel
Ytong Porenbeton erfüllt die Herausforderungen für die Erstellung hochwärmegedämmten Einsteinmauerwerks. Ytong bietet den Vorteil massiv und homogen zu sein, Ytong-Steine lassen sich auch einfach und präzise schneiden, was eine grosse Freiheit bei der Gestaltung von Anschlüssen und Ecken gewährt.
Mit einer Wärmeleitfähigkeit von Lambda λ = 0,08 W/mK garantiert der umweltfreundlich auf Basis natürlicher Rohstoffe produzierte Stein eine homogene, durchgehende Wärmedämmung. Alle Standards von Minergie bis Minergie P Eco können damit erreicht werden.
Planerische Herausforderung
Auch wenn der Ytong Thermobloc 08 mit einer Fülle von Vorteilen punkten kann, so sind Planung und Realisierung gerade im Mehrgeschossbau für die Architekten eine Herausforderung.
In Ihrem Projekt “Karl August” in Zürich, einer Wohnbebauung mit zwei Mehrfamilienhäusern, entwickelten die Architekten Brigitte Widmer und Stéphane de Montmollin von Widmer / de Montmollin Architekten ETH SIA BSA, Biel spezielle konstruktive Lösungen für den Ytong Thermobloc 08.
Geschossdeckenanschlüsse im Mehrfamilienhaus
Entsprechend dem Ytong Detailschnitt-Katalog dürfen gemauerte Geschossdeckenanschlüsse nur bei Einfamilienhäusern realisiert werden.
Um die erhöhten Schallschutzanforderungen gemäss SIA erfüllen zu können, gibt Ytong bei Mehrfamilienhäusern als Standardlösung vor, die Deckenanschlüsse mit verputzter Aussendämmung zu realisieren.
„Es war für uns jedoch undenkbar“, sagt Stéphane de Montmollin, „mehr als zehn Prozent der Gebäudehülle mit verputzter Aussendämmung zu realisieren.“
Die Architekten befürchteten, dass sich die sehr unterschiedlichen Putzuntergründe mit der Zeit auf der Fassade abzeichnen werden und propagierten daher gemauerte Geschossdeckenanschlüsse. Im Labor liessen sie anhand eines 1:1 Modells die Lastübertragung bei gemauerten Geschossdeckenanschlüssen messen.
Damit gelang es ihnen zu zeigen, dass der Verlauf der Lastübertragung bei der Betondecke und bei Ytong P Kopfsteinen identisch ist. Mit durchgehenden elastischen Lagern und Ytong P Deckenkopfsteinen konnte ausserdem das Problem der Schallübertragung gelöst werden.
Lesen Sie hierzu mehr in den entsprechenden Prüfberichten
Befestigung von Drittbauteilen
Eine optimale Lösung fanden die Architekten auch für die Befestigung von Drittbauteilen.
Zur Montage der Fenster- und Loggia-Geländer waren 1200 Befestigungen nötig. Da diese der Witterung ausgesetzt sind, kamen ausschliesslich Produkte in rostfreier Qualität in Frage.
Die Architekten liessen dazu in Kooperation mit der Xella Porenbeton Schweiz AG verschiedene Schrauben aus CNS im Labor testen. Die besten Resultate erzielten dabei Beton-Rahmenschrauben, die eine einfache, rostfreie Befestigung mit hohen Zuglasten ohne Dübel sicherstellten.
Die Befestigung der auskragenden Markisen im Attikageschoss gelang mit eigens dafür entwickelten und vorfabrizierten, gedämmten Betoneinlagen, die dann durch den Baumeister vor Ort direkt im Ytong Mauerwerk betoniert wurden.
Brandverhalten von Deckenlagern
Aus Kostengründen sollten die Deckenlager in beiden Häusern mit einem brennbaren Rezyklat auf Elastomer-Basis ausgeführt werden.
Um auch nach einem Brand die Statik der Gebäude zu gewährleisten, liessen die Architekten vom IABP Institut für angewandte Bauphysik, Winterthur, per Computersimulation die Temperaturverteilung bei Feuer im Decken-Wand-Anschluss bestimmen.
Die sehr guten Wärmedämmeigenschaften von Ytong verhindern im Brandfall die Übertragung der hohen Temperaturen auf die Deckenlager.
„Dabei konnte festgestellt werden“, beruhigt Brigitte Widmer, „dass die Deckenlager im Brandfall durch tief gehaltene Temperaturen nicht gefährdet sind.“
Letztlich war es dann jedoch schön zu sehen, dass das ganze Bauwerk wie vorgesehen ausschliesslich aus Beton und Ytong-Steinen gebaut werden konnte.
Brigitte Widmer, Büro Widmer / de Montmollin Architekten ETH SIA BSA, Biel
Wussten Sie schon?
Ytong Ecklochsteine erhöhen die Steifigkeit der Wand
Bei erhöhten Belastungen oder Anforderungen an die Erdbebensicherheit kann es notwendig sein, die Steifigkeit innerhalb der Wandfläche oder auch der Eckbereiche zu erhöhen. Eine solche Erhöhung der Steifigkeit erreicht man in der Regel durch die Herstellung von Stahlbetonstützen.
Hier bietet sich der Ytong Lochstein als sogenannte verlorene Schalung an.
Vorteil hierbei: anders als bei reinen Stahlbetonstützen, die extra gedämmt werden müssen, benötigen die Ytong Lochsteine keine weitere Dämmung und ein homogener Putzuntergrund ist dauerhaft gewährleistet. Wärmebrückenverluste können aufgrund der guten Dämmeigenschaften von Ytong vernachlässigt werden.