Raumklima
Grundlagen Wärmeschutz
Wohn- und Arbeitsräume sollten über ein Raumklima verfügen, das den Lebensvorgängen sowie dem Wärmehaushalt des Menschen angepasst ist.
Ob dieser sich wohl und behaglich fühlt, hängt von zahlreichen äußeren Einflussgrößen ab, die sowohl von Lichtverhältnissen und psychologischen Faktoren als auch von thermischen und hygienischen Bedingungen bestimmt werden. Das sind:
- die Raumlufttemperatur
- die Oberflächentemperatur der raumumschliessenden Flächen
- die Wärmeableitung durch Fussbodenoberflächen
- die Luftgeschwindigkeit
- die relative Feuchte der Raumluft
Bei einer Raumlufttemperatur von 18 bis 22 °C beeinflusst die Luftfeuchtigkeit das Behaglichkeitsempfinden kaum. Auch Geschwindigkeiten warmer Raumluft unter 0,2 m/s wirken sich nicht nennenswert auf die thermische Behaglichkeit aus. Gleiches gilt für Temperaturen der Fussbodenoberfläche von 18 bis 26 °C.
Entscheidenden Einfluss haben jedoch die Raumluft- sowie die mittlere innere Oberflächentemperatur der raumumschliessenden Flächen. Ein behagliches Raumklima ist grundsätzlich dann vorhanden, wenn der Mittelwert dieser Größen 19 bis 20 °C beträgt und ihre Differenz 2 bis 3 K (°C) nicht überschreitet. Die raumumschliessenden Flächen umfassen die Aussen- und Innenwände eines Raums, den Fussboden und die Geschossdecke ebenso wie Möbel, Heizkörper und Fensterflächen. Ihre jeweilige Oberflächentemperatur wird gemäß ihrem Flächenanteil zur mittleren Oberflächentemperatur der raumumschliessenden Flächen hinzugerechnet.
Behagliches Raumklima und Energiesparen
Raumlufttemperaturen lassen sich ohne Verlust an thermischer Behaglichkeit senken, indem man die inneren Oberflächentemperaturen der raumumschliessenden Flächen entsprechend anhebt. Voraussetzung: ein verbesserter Wärmeschutz der Aussenwände und Fensterflächen sowie weitestgehend minimierte Wärmebrücken.
In unseren Breiten beträgt das Jahresmittel der Aussentemperaturen etwa + 5 °C. Senkt man während der Heizperiode die Raumlufttemperatur um nur 1 K (°C), lassen sich rund 5 bis 6% Heizenergie – und damit Kosten – einsparen. Ausserdem sorgt ein verbesserter Wärmeschutz von Aussenwänden durch raumseitig erhöhte Oberflächentemperaturen der Aussenwände für niedrigere Raumlufttemperaturen – ohne an Behaglichkeit zu verlieren, dafür aber mit hohem Energieeinsparpotenzial.
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