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#Wissen

Wärme­brücken
Grundlagen Wärmeschutz

Der Wärmeschutz eines Gebäudes wird nicht nur durch die Baustoffe der Außenwände beeinflusst, sondern auch durch Bauteil­an­schlüsse und die darin vorhandenen Mate­ri­al­wechsel. Die in ihnen auftre­tenden zusätz­lichen Wärme­verluste werden als Wärmebrücke bezeichnet.


Eine Wärmebrücke kann entweder geometrisch, mate­ri­al­bedingt oder beides sein. 

Geome­trische Wärme­brücken sind beispielsweise Gebäu­deecken: Hier stossen zwei Wände mit gleichen thermischen Eigen­schaften aufeinander, wobei die Abkühl­fläche grösser als die Erwär­mungs­fläche ist. 

Mate­ri­al­be­dingte Wärme­brücken entstehen beispielsweise durch Stahl­be­ton­stützen in einer Wand. Eine Kombination stellen z. B. in die Aussenwand einbindende bzw. durch­gehende Decken- bzw. Balkon­platten dar.

Da die Wärmeabgabe über Wärme­brücken grösser ist als für das ungestörte Bauteil, ist die innere Ober­flä­chen­tem­peratur im Bereich einer Wärmebrücke im Winter meist deutlich niedriger als auf der sich anschlies­senden Bauteil­fläche im wärme­brücken­freien Bereich. Das erhöht die Gefahr von Tauwasser- und Schim­mel­bildung, weshalb z. B. DIN 4108 – 2 eine Mindestober­flä­chen­tem­peratur von 12,6 °C im Bereich der Wärmebrücke fordert.

Der durch die Wärmebrücke entstehende zusätzliche Wärme­verlust lässt sich durch den sogenannten längen­be­zogenen Wärme­brücken­durch­gangs­ko­ef­fi­zienten Ψ [W/​mK] nach DIN EN ISO 10211 quan­ti­fi­zieren. Er gibt an, wie viel Wärme in W pro m Wärme­brückenlänge bei einem Tempe­ra­tur­un­ter­schied von 1 K zusätzlich zum ungestörten Bauteil abgegeben wird. Da er sich grund­sätzlich auf das ungestörte Bauteil bezieht, sprechen wir hier von einer relativen Grösse.

Die Ψ‑Werte von Konstruk­ti­ons­details lassen sich entweder rechnerisch nach DIN EN ISO 10211 ermitteln oder sind Wärme­brücken­ka­talogen zu entnehmen. 

Für Mörtelfugen in Mauerwerk nach DIN EN 1996 ist i. d. R. kein Nachweis der Wärme­brücken­wirkung erforderlich.

Durch eine allgemein verbesserte Wärme­dämmung sind die Trans­mis­si­ons­wär­me­verluste durch die Außen­bauteile heute deutlich geringer als früher – dadurch fallen jedoch die lini­en­förmigen Wärme­brücken­verluste in der Gesamt­bilanz des Wärme­ver­brauchs prozentual stärker ins Gewicht. Dies wird anhand der Ψ‑Werte deutlich, die bei besser gedämmten Konstruk­tionen größere Werte annehmen.

Wärme­brücken nehmen immer Einfluss auf die Gesamt­rechnung zum Ener­gie­bedarf eines Gebäudes. Im Gegensatz zum pauschalen Ansatz der Wärme­brücken nach DIN 4108, Beiblatt 2, liefert eine genaue Berechnung der einzelnen Wärme­brücken eine Ersparnis bis zu 15 % auf den Nutz­wär­me­bedarf des Gebäudes.

Beispiel detail­lierte Wärmebrückenberechnung

Beispiel detaillierte Wärmebrückenberechnung
Beispiel detail­lierte Wärmebrückenberechnung
Wärmebrücke Nr. 4: Deckeneinbindung über Keller mit Wand
Wärmebrücke Nr. 4: Decken­ein­bindung über Keller mit Wand
Wärmebrücke Nr. 8: Fensterbrüstung
Wärmebrücke Nr. 8: Fensterbrüstung
Wärmebrücke Nr. 14: Dachterrasse Fensteranschlus
Wärmebrücke Nr. 14: Dach­terrasse Fensteranschlus
Wärmebrücke Nr. 17: Attika mit Wand
Wärmebrücke Nr. 17: Attika mit Wand
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