
Mehrfamilienhaus Mühle, Sempach
Modernes Wohnen in städtischer Umgebung
Am Rand der historischen Altstadt von Sempach fügt sich ein modernes Mehrfamilienhaus mit zwei Ladenlokalen in die mittelalterliche Umgebung ein. Zur Realisierung des massiven Neubaus, der städtebaulich wie auch konstruktiv überzeugt, leistete Ytong einen wesentlichen Beitrag.
Das Wohnhaus Mühle ersetzt eine grosse, freistehende Scheune und nimmt die bestehende Fassadenflucht auf: eine Häuserzeile, die sich östlich vom Luzerntor in Richtung des Hexenturms hangaufwärts zieht. So lässt sich wieder unschwer erkennen, dass all diese Bauten im Bereich der historischen Stadtbefestigung stehen, der Neubau schafft eine Art Stadtreparatur. Unterstrichen wird dieser Eindruck auch im Aufbau der Fassade.
Durch die Arbeitsspuren der Handwerker bewusst strukturierte Ytong Elemente kontrastieren mit Restfragmenten der historischen Stadtmauer.
Gegenüber dem Hexenturm ist auf Strassenniveau die ganze Ecke des Gebäudes mit archaisch wirkendem Bruchsteinmauerwerk ausgebildet. So passt sich der Neubau ausgezeichnet in die Altstadt ein, ohne seine Modernität zu leugnen.
Struktur, Ausdruck und Materialisierung
Der Neubau bezieht sich in seiner Struktur und in seinem Ausdruck auf vorhandene Bauweisen und verankert und integriert sich dadurch im Städtchen Sempach. Dies zeigt sich in der muralen Konstruktion die sich nicht nur im verputzten Kleid äussert, sondern auch in der 40cm starken mit Porenbetonstein gemauerten Hülle, die durch unterschiedliche Putzarten und verschiedene Sonnenschutzsysteme bei der Hof — respektive der Aussenfassade erfahrbar wird. Die spielerische Setzung unterschiedlicher Fenster unterstützt den Charakter der Mauer, wobei verschiedenformatige Holzmetallfenster , sowie elegante feinrahmige Balkonverlasungen in die Fassade eingearbeitet werden und zu einem erzählerischen Bild des Innenlebens führen. Die Fassade Innenhof ist mit einem hellen, feinkörnigen Putz ausgeführt. Die Fassade Aussenseite dagegen mit einem dunkleren mit Besenstrich versehenen Putz. In der gefalteten Dachlandschaft, die mit flächigen Betonflachziegeln gedeckt ist, wird der Bezug zu den alten bestehenden Häuser aufgenommen. Das Dach ist wesentliches formgebendes Motiv des Hauses.
Die Massivität des Monolithen ist nicht gespielt, sie entspricht der Wahrheit. Diesen Ausdruck wollten wir nicht mit einem schichtweisen Aufbau der Gebäudehülle verfälschen.
Niklaus Graber, Architekt
Wirksamer Schallschutz
Zum städtischen Charakter der Anlage gehört, dass der Aussenraum um das Gebäude keine privaten Zonen kennt – bis auf einen kleinen Nutzgarten auf der Südseite, vor dem Sockel der Einstellhalle, der direkt über diese erschlossen ist. Der von den beiden Längstrakten des U‑förmigen Volumens eingeschlossene Innenhof dagegen ist
öffentlich zugänglich.
So fügt sich das Mehrfamilienhaus gut in die urbane Umgebung ein, es entstehen jedoch besondere Ansprüche an den Schallschutz. Diese werden noch dadurch verstärkt, dass
fast jeder Raum an eine Fassade angrenzt.
Auf der Suche nach dem geeigneten Material für die Aussenwände des Massivbaus stiessen die Architekten auf den Ytong Thermobloc. Die Entscheidung für den Baustoff aus Porenbeton erfolgte nicht zuletzt aufgrund einer Empfehlung des hinzugezogenen Akustik-Spezialisten, der die Entscheidungsträger von den guten schalldämmenden Eigenschaften des Ytong Thermobloc Steins überzeugen konnte.
Klare Form, stimmige Details
Das Gebäude ist ein klar umrissener, kantiger Körper ohne sichtbare Fugen oder Anbauten. Die Architekten wollten bei diesem Projekt den beabsichtigten Ausdruck nicht mit einem schichtweisen Aufbau der Gebäudehülle verfälschen, der Trag- und Dämmebene voneinander trennt.
Auch diese Überlegungen trugen zu der Entscheidung für Ytong Thermobloc und das Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP bei.
Sie ermöglichten eine Mischbauweise, bei der sich Ortbetondecken und ‑Wandscheiben und die beiden Xella Produkte ergänzen. Xella begleitete das Projekt unter anderem mit einem eigenen Ingenieur und stand den Architekten bei Detailfragen mit Rat und Tat zur Seite
Bautafel
- Gebäudeart:
- Mehrgeschossbau
Mehrfamilienhaus - Bauort:
- Sempach
- Architekt:
- Niklaus Graber & Christoph Steiger,
Architekten ETH/BSA/SIA GmbH, Luzern - eingesetzte Produkte:
- Ytong Thermobloc 008 - 40 cm
Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WAP 200 mm - Grundstücksfläche:
- 2'600 m²
- Geschossfläche:
- 3'357 m²
- Nutzfläche:
- 2'580 m²
- Gebäudevolumen:
- 11'200 m³
- Fertigstellung:
- 2015
