
Wohin geht die Reise?
Zukunftsvisionen in der Baubranche

Die Baubranche steht vor den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: Hohe Grundstücks- und Rohstoffpreise, Facharbeitermangel und die Wohnraumknappheit in den Ballungszentren erfordern einen sorgfältigen Umgang mit Ressourcen. Hier stellen wir die wichtigsten Zukunftstrends vor – und lassen sie von Experten aus dem Bauwesen einordnen.

Trend 1: Virtual and Mixed Reality
Einen virtuellen Rundgang durch das Gebäude machen oder auf der Baustelle sehen, wo die Mauer stehen wird: Schon heute werden Virtual oder Mixed Reality im Bauwesen eingesetzt. Die Hololens bringt Hologramme, dreidimensionale Objekte oder Animationen auf die reale Baustellenumgebung. Die Technik bietet viele Vorteile: Beteiligte können sich ein realistisches Bild vom Bauvorhaben machen, Arbeitsanweisungen können einfacher gegeben werden und das Modell kann frühzeitig auf mögliche Planungsfehler hin untersucht werden.
"Ein dreidimensionales Modell hat den großen Vorteil, dass mögliche Kollisionen zwischen den Gewerken bereits in der Planungsphase sichtbar werden.“
Fabian Franke, Digital Building Solutions and Transformation Manager (BIM)
Trend 2: Technische Hilfsmittel – Minikräne und Roboter
Sie könnten eine Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel in der Baubranche sein: Minikräne und Roboter. Sie übernehmen körperlich schwere, gefährliche oder einseitige Tätigkeiten, bei jeder Wetterlage und zu jeder Uhrzeit. Doch der Einsatz von Baurobotern ist noch die Ausnahme. Die RWTH Aachen erforscht in Kooperation mit Xella auf einer Referenzbaustelle das Bauen der Zukunft. Ein Forschungsschwerpunkt ist hier das Thema automatisierte Fertigung. Sämtliche Forschungsthemen sollen nach und nach in konkrete Projekte überführt und auf der Referenzbaustelle validiert werden. Die Baustelle steht auch fakultätsübergreifend als Basis für Studierendenprojekte und unterschiedlichste Lehrformate zur Verfügung.

In den letzten Jahren haben wir schon viele interessante Ansätze gesehen und mitentwickelt. Nun ist es Zeit, diese Technologien in der Bau-Praxis umzusetzen.
Markus Hesse, Head of International Product Management Xella Gruppe

Trend 3: Gebäudeautomation und Künstliche Intelligenz
Intelligente Steuerungssysteme, die die physikalischen Eigenschaften von Gebäuden verändern, stehen derzeit mit automatisierten Heizungen oder Beleuchtungskonzepten noch am Anfang. Die Digitalisierung von Gebäuden kann viel weiter gedacht werden: Türen, die Personen erkennen und sich entsprechend öffnen sowie Gebäude, die den Weg weisen oder Workspaces, die sich automatisch an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen. Die Einsatzbereiche reichen von Energie-Management-Systemen über Licht- und Gebäudetechniken bis hin zu Sicherheitskonzepten. Ein Schlüsselelement zum Management dieser digitalen Entwicklungen ist das Building Information Modeling (BIM). Im BIM-Prozess entstehen digitale Zwillinge der Gebäude, in denen nicht nur alle verbauten Technologien, Systeme und Sensoren aufgezeigt werden, sondern auch deren Beziehungen zueinander abgebildet sind. Diese Transparenz macht es möglich, nützliche Daten aus dem Gebäudeinnenleben zu erhalten und entsprechend zu nutzen.
„Auch über die Fertigstellung hinaus haben die Daten aus der digitalen Planung einen hohen Nutzen – etwa im Facility Management oder bei Renovierungsmaßnahmen.“
Fabian Franke, Digital Building Solutions and Transformation Manager (BIM)
Trend 4: Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen
Die digitale Planung bei Xella umfasst neben der Projektberatung während der Entwurfsphase auch eine Beratung zur Optimierung von Materialauswahl und –alternativen sowie eine Beratung zu Statik, Bauphysik und Wirtschaftlichkeit.
Der wesentliche Vorteil der digitalen Planung liegt darin, dass exakt genau so viel Material produziert wird, wie verbaut wird, da die Daten aus dem 3D-Modell direkt zur projektspezifischen individuellen Vorkommissionierung ins Werk geschickt werden können. Optimierte Materialverwaltung wie zum Beispiel eine nahtlose Bestell- und Lieferkette durch Track & Trace und Just-in-Time-Lieferung führen zu einer maximalen Kosten- und Zeitersparnis.

Ziel muss es sein, dass die BIM Modelle ins Facility Management überführt werden und für die gesamte Lebensdauer im Betrieb des Gebäudes genutzt
Fabian Franke, Digital Building Solutions and Transformation Manager (BIM)
werden.

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