Vom Papier zum Quartier
Das Papieri Areal in Cham
Auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik in Cham entsteht ein neues Wohn-und Arbeitsquartier mit industriellem Charme.
Direkt an der Lorze werden prägende Bestandsbauten mit markanten Neubauten ergänzt und nachhaltig realisiert.
Wo sich Arbeit mit Lebensqualität verbindet
Alles begann mit Papier. Auf dem historischen Papieri-Areal entfalten sich Lebens-und Wohnqualität und Menschen und Firmen finden ein neues Zuhause.
Mit der 1657 erteilten Bewilligung, die Wasserkraft der Lorze für eine Papiermühle zu nutzen, fand die Papierproduktion in Cham seinen Anfang. Mit der schrittweisen Mechanisierung und Automatisierung in den kommenden fast 300 Jahren wurde die Papierfabrik 1912 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und entwickelte sich mit vielen Fabrikbauten, Werkstattgebäuden und Wohnsiedlungen zum grössten Betrieb des Ennetseegebietes.
Wirtschaftliche Depression und Einbruch des Papiergeschäftes in den 1970er Jahren läuteten den stetigen Abklang der Papierfabrik ein. Sie fand 2015 ihr endgültiges Ende mit der Verlagerung der Produktion ins Ausland.
Für das Papieri-Areal war die der Startschuss in eine neue Zukunft: Vom Papier zum Quartier.
Schrittweise Areal-Entwicklung
Auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik entsteht auf elf Hektaren in sechs Etappen ein völlig neues Quartier mit rund 1’000 Wohnungen und 1’000 Arbeitsplätzen. Es entsteht aber nicht auf der grünen Wiese, sondern inmitten geschichtsträchtiger Gebäuden: Mit der Umnutzung prägender Bestandsbauten wird der Bezug zur Vergangenheit aufrechterhalten – die industriellen Wurzeln des Quartiers bleiben spürbar.
Sie werden ergänzt mit markanten Neubauten, unter anderem in Form von fünf Hochhäusern mit beeindruckender Weitsicht. Das neue Quartier direkt an der Lorze bietet einen attraktiven Mix aus Wohnungen, Lofts, Arbeitsplätzen, Ateliers, Freiräumen und publikumsorientierten Nutzungen. All das in einem nachhaltig und ausgewogen gestalteten Areal, das seine ureigene Geschichte pflegt – und weiter schreibt.
Energie Cluster mit null CO2-Emission
Das Papieri-Areal bietet komplett neue Grundlagen für eine energieeffiziente, klimaneutrale und nachhaltige Gesellschaft. Damit ist es schweizweit ein Pionierprojekt.
Die gesamte Energieversorgung auf dem Areal beruht auf erneuerbaren Energien. Mit Photovoltaik-Anlagen und dem eigenen Flusskraftwerk werden rund 40 Prozent des Strombedarfs auf dem Areal selbst produziert. Es werden keine energiebedingten Treibhausgase ausgestossen.
Als erstes Areal im Kanton Zug wurde die Papieri Ende 2021 mit dem Label «2000-Watt-Areal» des Bundesamtes für Energie ausgezeichnet. Kernstück der Umsetzung ist das arealweite Energie-Netzwerk, das direkt vor Ort auf innovative Weise die verfügbaren Energiequellen wie Wärme, Kälte und Strom verbindet. Das Fernwärme- und Kältesystem sorgt für die autarke Wärme- und Kälteversorgung sämtlicher Gebäude auf dem Areal – und das vollkommen CO2-neutral.
Erstes «2000-Watt-Areal» im Kanton Zug
Das Bundesamt für Energie verlieh der Papieri am 7. Februar 2022 als erstes Areal im Kanton Zug das Zertifikat «2000-Watt-Areal». Seit Beginn der Areal-Entwicklung setzte die Cham Group als Bauherrin auf
- null CO2-Emission
- einen nachhaltigen Betrieb
- energieeffizientes Bauen und
- zukunftsorientierte Mobilität
Das Papieri-Areal bietet damit komplett neue Grundlagen für eine energieeffiziente, klimaneutrale und nachhaltige Gesellschaft. Die Auszeichnung «2000-Watt-Areal» würdigt die steten Nachhaltigkeits-Anstrengungen auf dem Papieri-Areal.
Nachhaltige Produkte im Einsatz
Ein wichtiger Pfeiler bei der nachhaltigen und ökologischen Sanierung der bestehenden historischen Gebäude als auch dem Bau neuer Gebäude im Areal ist der Einsatz entsprechend geeigneter Baustoffe.
So fiel die Wahl bei der Sanierung der ehemaligen Papiermaschinenhallen PM1‑4 und der Lokremise auf die mineralische Innendämmung von Multipor. Diese kam ebenfalls zum Einsatz im Neubau von Haus A.
Insgesamt wurden bisher fast 4’000 m² Multipor Innendämmung im Areal verarbeitet.
Das Lagerhaus im Papieri-Areal wurde mit Ytong Steinen im Innensichtmauerwerk saniert und beherbergt mittlerweile 2 Vereine und ein Bistro.
Ehemalige Papiermaschinenhallen PM1‑4
Die Vorstellung vom “Leben am Fluss” wird in den Lofts, die in den Hallen der ehemaligen Papiermaschinen entlang der Lorze entstehen zur Realität. Der Gebäudekomplex ist einer der prägendsten Bauten des gesamte Areals und steht aufgrund seiner historischen Bedeutung unter Denkmalschutz und wurde mit mineralischer Multipor Innendämmung saniert.
- 52 Eigentumswohnungen (Papieri-Lofts)
- 7 Loft-Ateliers
- 5 Gewerbeflächen, rund 2‘620m²
Boltshauser Architekten, Zürich
Bezug Ende 2022
Haus A — Fantastische Weitsicht
Haus A ist das erste realisierte Mietobjekt in Papieri. Der Neubau bietet hochwertigen Wohnraum, mit der mineralischen Innendämmung von Multipor, die für ein angenehmes und ausgeglichenes Wohnklima sorgt.
- 160 Mietwohnungen
- davon 30 preisgünstige Wohnungen
- 16 Gewerbeeinheiten, rund 1‘010 m²: Ateliers mit und ohne Gallerie im Erdgeschoss
Galli Rudolf Architekten, Zürich
Bezug Ende 2022
Das Lagerhaus
Die denkmalgerechte Sanierung und Umnutzung des Lagerhauses der ehemaligen Papierfabrik Cham ist ein inspirierendes Beispiel für Architekten, die sich mit herausfordernden Sanierungsprojekten befassen.
Im Inneren des Gebäudes fand das Team von Barmettler Architekten aus Cham eine besonders einfache und dennoch wirkungsvolle Lösung, um sowohl die Wärmedämmung zu verbessern als auch die historische Optik zu erhalten: Eine nichttragende, unverputzte, um zwei Zentimeter vorgesetzte, Schale aus 25 cm dicken Ytong Porenbetonsteinen wurde als zusätzliche innere Isolationsschicht eingesetzt.
Industrieller Charme — Lokremise
- Denkmalgeschütztes Gebäude
- Totalsanierung
- 580 m² Gewerbefläche im EG und auf Gallerie
Bezug Januar 2021